HIV / AIDS

Auch wenn nicht darüber gesprochen wird: HIV / AIDS dominiert schon alles. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man denken, damit gibt es hier kein Problem; trotzdem sterben die Menschen reihenweise. Allein in unserer Kirche gibt es jede Woche Beerdigungen, und oft sind es junge Mütter und Väter oder Kinder. Wenn man dann nachbohrt, heißt es, es könnte „die Krankheit“ sein, aber das kommt fast nie ans Tageslicht. Sogar in der Klinik bekommt man nicht viel davon mit, außer dass man übervorsichtig mit Blut umgehen muss. Ansonsten wird meistens erst der Krankenwagen gerufen, wenn es fast zu spät ist, und wie im Krankenhaus dann noch groß geholfen werden soll, ist mir schleierhaft. Impfkampanie Südafrikas
Sowieso ist meine Arbeit in der Klinik, die hier quasi den Hausarzt ersetzt, ziemlich interessant. Diese Woche sind wir in die neu gebaute riesige Klinik umgezogen. Vorher hatten wir nur einen kleinen Container mit drei Räumen direkt vor unserem Haus. Nur ein Vorhang trennte das Warte- vom Behandlungszimmer. Arzneimittel, die nicht in den Schrank passten, wurden regelmäßig von Ratten angeknabbert… und alles war total eng. Jetzt sind wir umgezogen, und die neue Klinik ist fast wie ein Krankenhaus. Es gibt fünf Behandlungszimmer, von denen wir aber nur zwei nutzen, weil es nicht mehr Krankenschwestern gibt. Einen ganzen Flur brauchen wir im Moment gar nicht, da gibt es eine Notaufnahme und Zimmer für Patienten, aber alles ohne irgendwelche Geräte, Betten und Stühle. Das, inklusive Personal, soll angeblich noch kommen.
Meine Aufgabe in der Klinik ist es, allgemein zu helfen, wo es gerade Not tut. Montags kommen immer die Mütter mit ihren Kindern zur Untersuchung, die wir wiegen, impfen usw. Mittwoch ist der Tag für die Schwangeren, da führen wir Urintests durch, messen den Blutdruck, wiegen die Patientinnen und geben Tetanus-Spritzen (das hab ich auch schon gelernt!). Ansonsten bereite ich Spritzen vor, meistens zur Verhütung, verdünne oder sortiere Medizin, putze, verbinde Wunden usw. Weil wir eine kleine Klinik sind, gab es bis jetzt für mich nicht allzu viel zu tun, aber nun hoffen wir auf mehr Patienten.